25 Jahre Karate in der Stahlstadt Eisenhüttenstadt
Zu Gast war unser langjähriger Trainer und Mentor Sensei Volker Schwinn (7. Dan)., der vor 25 Jahren aus beruflichen Gründen den weiten Weg aus dem Saarland nach Eisenhüttenstadt gefunden hat. Seit dieser Zeit besteht ein enges freundschaftliches Verhältnis zwischen unserem und Volkers saarländischem Verein. Wir können mit Fug und Recht behaupten, Sensei Schwinn hat unser Karate maßgeblich geprägt. An dieser Stelle, Herzlichen Dank Volker !!!
Schon am Freitag eröffnete Volker den Lehrgang mit einer sehr schweißtreibenden Dan-Vorbereitungseinheit, die noch im heimischen Dojo stattfand, bei der nicht nur die Prüflinge, sondern auch die ca. 25 Karateka der Oberstufe gut gefordert waren. Somit war für einen gelungenen Einstieg in das Wochenende gesorgt.
Am Samstag, dem 18. Juni 2016, wurde in einer Zweifelderhalle für die angereisten etwa 70 Teilnehmer aus drei Bundesländern das Training von Volker und Stanley Schulze (4. Dan) in beiden Hallenteilen in toller Stimmung mit viel Spaß und Freude auf Seiten der Teilnehmer und der Trainer geleitet.
In Volkers Einheiten in der Oberstufe ging es um Karatetechniken in der Anwendung zum Zwecke der Selbstverteidigung. Diesem Aspekt der Ausbildung wird oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Trainingseinheiten waren eine Herausforderung für Körper und Geist. Zunächst wurden 10 Kombinationen aus mehreren Grundschultechniken erlernt. Aber nicht wie gewohnt, in endlosen Bahnen hintereinander, nein, man musste sich im Raum in mehrere Richtungen bewegen. Spannend wurde es dann, als man sich mit diesen Techniken gegen mehrere Gegner wehren musste. Dieses Prinzip wurde auch beim anschließenden Bassai- Sho- Bunkai beibehalten.
Abschließend ging Volker auf den energetischen Aspekt des Karate ein. Er erläuterte den Energiefluss im Körper und demonstrierte sehr anschaulich, wie man mit Karatetechniken Energie aufnimmt, speichert und im richtigen Moment abgibt, um optimale Wirkung zu erzielen. Genauso interessant war zu sehen, wie man einem Körper die Energie nimmt und somit Erfolge erzielen kann. Für Begeisterung sorgte eine Übung, bei der man mit der Kraft kollektiver Gedanken einem Menschen Energie geben oder nehmen kann.
Es wurde, wieder einmal sehr deutlich, die Karateausbildung ist ein Prozess fortlaufenden Lernens.
In der Unterstufe ließ Volker Grundschultechniken und –kombinationen erarbeiten, wobei auf akustische und visuelle Signale reagiert werden musste. Bewegungsabläufe aus der Selbstverteidigung sowie Kata gehörte ebenfalls zum Programm.
Stanley stellte in seinen Einheiten in der Unterstufe das Sanbon-Prinzip kindgerecht dar, baute spielerische Selbstverteidigung mit ein und viel Partnertraining. In der Oberstufeneinheit arbeitete er mit den durch Stellungswechsel erzeugten unterschiedlichen Distanzen, um entsprechende Kombinationen am Gegner zu platzieren.
Eine besondere Freude erfuhren die Eisenhüttenstädter durch den Besuch des Präsidenten des Brandenburgischen Karatelandesverbandes Marc Puhlmann, welcher nicht nur am Training teilnahm, sondern auch der BSG-Stahl Eisenhüttenstadt mit einer Ehrentafel zum 25jährigen Bestehen gratulierte. Wir freuen uns sehr über diese Ehre und sind entsprechend stolz!
Nach diesem anstrengenden Trainingstag war am Abend die Anspannung für die 11 Prüflinge angesichts ihrer bevorstehenden Dan-Prüfung auf dem Höhepunkt. Die Prüfungen vom 1. bis zum 4. Dan wurden von Volker und Ronald Dorau (5. Dan), welcher aus Schöneiche zur Abnahme der Prüfung anreiste, nicht ohne auch selbst noch eine Trainingseinheit mitzunehmen, souverän und in angenehmer Atmosphäre geleitet. Die Freude war groß, als alle elf Prüflinge bravourös bestanden.
Am Sonntag, wieder zurück im heimischen Dojo, wurde im kleineren Kreis nach einem gemeinsamen Training auch noch erfolgreich die Kyu-Prüfung für die 15 Teilnehmer und die vereinsinterne Zwischenprüfung für 16 Kinder erfolgreich gemeistert. Dabei wurden ebenso erfolgreich auch die Reste des Kuchenbüffets vom Vortag vertilgt, so dass jeder Teilnehmer nach diesem langen Wochenende glücklich und zufrieden den Heimweg antreten konnte.
Text: Stanley Schulze | Bilder: Annegret Behn, Bianka Weidlich
Quelle: Homepage BSG Stahl Eisenhüttenstadt
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Autor: Stanley Schulze
Datum: 05.07.2016