Die Bundesministerin Manuela Schwesig und die DOSB-Vizepräsidentin, Ilse Ridder-Melchers, zeichneten die Gewinnerinnen aus Rüsselsheim, Mönchengladbach und Worms aus.
Mit dem 2014 erstmals ausgeschriebenen DOSB-Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt" hat der DOSB als Teil seiner jährlichen Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!" das Engagementder Sportvereine im Kampf gegen Gewalt an Frauen auf lokaler und regionaler Ebene gewürdigt. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, und die DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, Ilse Ridder-Melchers, zeichneten die Gewinnerinnen des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Wettbewerbes am Dienstag in Berlin aus.

Frauen stark machen!
Bundesweit haben 22 Sportvereine mit ihren Netzwerken ihre Aktionen eingereicht. Den ersten Platz und ein damit verbundenes Preisgeld von 5.000 Euro erhielt der Selbstverteidigungsverein Rüsselsheim, der seit 20 Jahren hochqualifizierte Angebote mit viel Erfahrung im Bereich und Selbstbehauptung- und Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen durchführt und dabei immer neue Partner, z.B. die Polizei oder Wildwasser e.V., mit ins Boot holt. Der Verein initiiert darüber hinaus Angebote in Schulen und der örtlichen Moschee und beteiligt sich an Aktionstagen im Frauenzentrum.
Das Ziel: Frauen stark machen!

Auf den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz wählte die unabhängige Jury um DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers das Brandenburger Kampfsportnetzwerk „Gegen Gewalt an Frauen" des Vereins Sho Dan Sha Kai. Dem Netzwerk gehören neben mehreren Kampfsportvereinen auch das lokale Bündnis für Familie und der Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen" sowie die kommunale Gleichstellungsbeauftragte an. Gemeinsam führten sie in diesem Jahr eine Vielzahl von Aktionen durch, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Und auch für das kommende Jahr ist ein weiterer Aktionstag geplant, dann mit der Lebenshilfe e.V., um gezielt Frauen mit Behinderungen anzusprechen. Der Verein versteht seine Arbeit dabei als Symbiose zwischen Kampfsport und sozialem Engagement.

Über 2.000 Euro und den dritten Platz durfte sich der Polizeisportverein Mönchengladbach freuen, der das Projekt „Frauen stärken Frauen – Für Frauen aus der ganzen Welt" auf den Weg gebracht hat und mit Hilfe seiner Kooperationspartner es geschafft hat, Kontakte zu Frauen mit Migrationshintergrund herzustellen. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen aus der ganzen Welt stark zu machen, um ihnen ein gewaltfreies Leben zu ermöglichen. Hierfür bietet er spezielle Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse an. Bis heute hat sich das Projekt ständig weiterentwickelt.

Neben diesen drei ausgewählten Vereinen würdigte die Jury die Kampagne GRENZEN ACHTEN des VfR Wormatia 08 Worms mit einer Sonderauszeichnung und 500 Euro. Die im August diesen Jahres gestartete Kampagne richtet sich explizit an die Zielgruppe der Männer und Jungen. Unter Einbeziehung von Männermannschaften sollen positive männliche Rollenvorbilder vorgestellt werden, die sich eindeutig gegen sexuelle Belästigung und Anmache positionieren und mehr Respekt und Wertschätzung für Frauen und Mädchen einfordern. Der Kampagnenauftakt fand daher auch in einem Fußballstadion statt. Die Kooperation mit der Gleichstellungsstelle, dem Kinderschutzdienst und Frauennotruf schafft ein starkes Netzwerk im Kampf gegen sexualisierte Gewalt und Anmache.

Frauen unterstützen sich selbst zu schützen
Das BMFSFJ unterstützt den Wettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt", der Sportvereine, Kommunen und Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu verstärkten Kooperationen anregt.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, sagte:

„Der Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist wichtig: Frauen müssen geschützt werden – und sie müssen dabei unterstützt werden, sich selbst zu schützen. Die Teilnehmer des Wettbewerbs leisten hierzu einen wichtigen Beitrag. Ich freue mich sehr, dass dieser Wettbewerb das Empowerment von Frauen und Mädchen durch den Kampfsport und die Kooperation und Vernetzung vor Ort zum Ziel hat. Denn nur, wenn Einrichtungen und Behörden koordiniert und gemeinsam vorgehen, kann sich wirklich etwas ändern im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Sie alle haben gemeinsam vor Ort schon Vieles bewirkt. Ich wünsche mir daher, dass Ihre erfolgreiche Netzwerkarbeit auch in der Zukunft fortgesetzt werden kann."

Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung des DOSB, sagte:

„Meine Gratulation geht an die Gewinnerinnen dieses Wettbewerbes für ihre herausragenden Projekte. Ich danke Ihnen und allen teilnehmenden Sportvereinen für ihr Engagement im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Der Sport kann Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken. Gemeinsam mit vielen Netzwerkpartnerinnen können wir für ein Klima der Null-Toleranz werben, vorbeugen und aufklären, hinsehen und handeln. Ich freue mich über das große Engagement unserer Sportvereine und die gelungene Netzwerkarbeit. Mein Dank geht auch an unsere Aktionspartnerinnen sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Alle Untersuchungen zeigen deutlich: diese Arbeit muss weiter gehen!"

Partner/innen der Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!" sind der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, die Bundesvernetzungsstelle Frauenhauskoordinierung, die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen, der WEISSE RING, das UN Women Nationales Komitee Deutschland, der Deutsche Behindertensportverband, der Deutsche Aikido-Bund, der Deutsche Judo-Bund, der Deutsche Ju-Jutsu Verband, der Deutsche Karate Verband, und die Deutsche Taekwondo Union.

(Quelle: DOSB)



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Datum: 19.11.2014